Jahrestag des Verschwindens des Malers im Jahr 1975 stellt Jacques Cordier in der Stadt aus, die den Maler des "Cordier-Blau" enthüllt hat.

Die erste Retrospektive, die dem Künstler in Saint-Tropez gewidmet ist, bietet die Gelegenheit, einen talentierten und aufrichtigen Künstler wiederzuentdecken, der dennoch in der breiten Öffentlichkeit kaum bekannt ist.

Jacques Cordier, ein zu Lebzeiten international bekannter Maler mit einer viel zu kurzen Karriere, hat es verstanden, die Faszination, die Saint-Tropez und das Mittelmeer auf ihn ausübten, mit Feingefühl, Leidenschaft und Tiefe darzustellen. Seine ersten Werke, die er in den 1950er Jahren in Paris zeichnete, ließen nicht vermuten, dass er nach seiner Heirat mit Simone Armando Barbier im Jahr 1966 zum Koloristen wurde.

Von den ersten in Paris mit Tusche gezeichneten Werken, die von einem starken Temperament zeugen, bis zu den dunstigen Ansichten von Venedig, die er nach dem Schock der Entdeckung William Turners malte, ist die Karriere des Malers von schnellen Brüchen geprägt, Zeichen einer Kunst in ständiger Infragestellung, die von den Gefühlen des jungen Mannes für seine Frau gelenkt und gemildert wird. Die strengen städtischen Kompositionen weichen Ende der 1960er Jahre fast nahtlos dem unendlichen Blau des Mittelmeers. Das intensive Licht schafft es, die Landschaften aufzulösen, in einem letzten Versuch, die starken Emotionen, die der Künstler empfand, einzufangen.

Jacques Cordier war ein diskreter und sensibler Mann, ein autodidaktischer Maler, der zwischen zwei Sitzungen in der Kühle seines Ateliers in seiner Galerie in La Ponche eifrig den Ratschlägen von Henri Dunoyer de Segonzac lauschte. Er bewegte sich inmitten einer glänzenden, aber nie glitzernden Gesellschaft: Er zog die Sympathie der Künstler auf sich, die sich für den Sommer in La Ponche niedergelassen hatten: Regisseure, Maler und Schriftsteller begleiteten sein Leben, ohne es zu beeinflussen: Seine Kunst blieb authentisch und einzigartig.

Die Retrospektive in Saint-Tropez soll ihm eine ganz neue Ehre erweisen, da der Künstler seit seinem Tod 1975, also vor 50 Jahren, dort nicht mehr ausgestellt wurde.